Muhme Lößnitz


Lößnitz ist eine bemerkenswerte Kleinstadt im Westerzgebirge. Sie gehört heute zum Erzgebirgskreis und liegt, eingebettet von bewaldeten Höhenzügen, in einem langgezogenen Tal in etwa 432 m über NN. Heute zählt die Stadt etwa 10.000 Einwohner.

Lößnitz zählt zu den ältesten Städten des Erzgebirges. In einer Urkunde aus dem Jahre 1284 bezeichnete man den Ort bereits als "Civitas", was damals soviel wie "vollentwickelte Stadt" bedeutete. Dazu gehörte eine mächtige Stadtmauer mit drei Stadttoren, das Münzrecht, eine eigene Gerichtsbarkeit und ab 1304 sogar eine Lateinschule. Gegründet wurde Lößnitz von den Burggrafen zu Meißen.

Erst im Jahre 1406 erwarb der Graf von Schönburg die Grafschaft Hartenstein und machte Lößnitz zu seiner Hauptstadt. Bedingt durch eine günstige Lage am Schnittpunkt von Salzstraße und Eisenstraße, entwickelte sich die Stadt rasch. Vielerlei Handwerke siedelten sich in ihren Mauern an und brachten damit den Bürgern Reichtum.

Obwohl man bereits im Jahre 1382 ein eigenes Bergamt besaß, spielte der Bergbau im Gegensatz zu anderen erzgebirgischen Städten nur eine unbedeutende Rolle. Die Stadt Lößnitz war seit ihrer Gründung ein Ort des Handwerks und des Handels. So zählte man um 1600 bereits etwa 15 verschiedene Zünfte von unterschiedlicher Stärke.

Aber auch die Märkte waren für die Stadtentwicklung von großer Bedeutung. So erwarb man bereits vor über 600 Jahren das Recht Salzmärkte durchzuführen, Wochenmärkte hielt man nachweisbar schon vor 555 Jahre ab, und den traditionellen Lößnitzer Weihnachtsmarkt gibt es seit über 300 Jahren.


Mit der etwa um das Jahr 1850 einsetzenden allgemeinen Industrialisierung wurde Lößnitz eine der bedeutsamsten Industriezentren des westlichen Erzgebirges. Aus den ehemals kleinen Handwerksbetrieben entwickelten sich ansehnliche Industriebetriebe. So wurde die Stadt u.a. ein Zentrum der sächsischen Schuhindustrie. Auch Maschinenbau, Textilveredlung- u. Verarbeitung und die Metallwarenindustrie siedelten sich in Lößnitz an. Auch der industriemäßige Abbau von Dachschiefer in den Abbaugebieten rund um die Stadt war zu dieser Zeit ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor. Die Anbindung der Stadt an die Bahnlinie Chemnitz - Aue - Adorf im Jahr 1875 sollte sich zudem als besonders günstig erweisen.

Noch bis zur politischen Wende im Herbst 1989 zählten die in der Stadt ansässigen Betriebe zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Die allgemeine Umwandlung der Wirtschaft in den Folgejahren ließ den überwiegenden Teil der einst strukturbestimmenden Industriezweige abbrechen mit tiefgreifenden Veränderungen für die gesamte Region.

Kommt man heute nach Lößnitz fällt zunächst die Verschiedenheit im Stadtbild auf. Etwa ein Drittel der Lößnitzer Bürger wohnt in einem in den Jahren 1985 - 1992 am Rande der Stadt neu errichteten Siedlungsgebiet.

In der Altstadt hingegen hat man viel Erhaltenswertes bewahrt. Zwar gibt es, bedingt durch die zahlreichen Stadtbrände der Vergangenheit, kaum noch Reste der mittelalterlichen Bausubstanz, doch findet der Besucher auch heute noch viele interessante Zeugen vergangener Zeiten. Dazu gehören Teile der einstigen Stadtmauer, einen alten Wachturm, "Rösselturm" genannt, und das Portal des Rathauses aus dem Jahre 1601. Sehenswert ist auch die im Jahre 1826 eingeweihte wunderschöne Stadtkirche St. Johannis mit einem der ältesten Bronzeglockenspiele Deutschlands.

Die Romantik der Vergangenheit im harmonischen Einklang mit einem vielfältigen Angebot an modernen Handels- u. Dienstleistungseinrichtungen machen den besonderen Reiz der Stadt aus.

Ein gut ausgebautes Netz von Wanderwegen rund um die Stadt lädt zu jeder Jahreszeit zu Spaziergängen durch eine besonders reizvolle Landschaft des Erzgebirges ein. Ein beliebter Anziehungspunkt ist auch die im Jahre 1996 errichtete "Erzgebirgshalle". Sie bietet eine Vielzahl an sportlichen und kulturellen Veranstaltungen und hält ein breites Angebot an Möglichkeiten zur eigenen sportlichen Betätigung bereit.

Ouelle: Homepage Stadt Lößnitz

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