Zeitzeugen sprechen von mehr Versen in der Urfassung als heute bekannt sind. Einige der Dreihansner "Originale" hatten angeblich etwas dagegen und wollten sich nicht mit den ihnen gewidmeten Versen hochnehmen lassen. Somit bleibt das Lied mit acht Versen überliefert. Weiterhin schrieb Rudolf Häußler zwei Theaterstücke, "Die versunkene Glocke" und "Des Scharfrichter´s Töchterlein". Das zweite Stück wurde vom Lößnitzer Schwimmverein am 28.Juli 1938 zur 700- Jahrfeier der Stadt Lößnitz zum Nachtschwimmfest im Stadtbad aufgeführt. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und der Schwimmverein führte "Des Scharfrichter´s Töchterlein" ein Jahr später auch im Auerhammer Lang-Bad auf.
Rudolf Häußler war der Enkel von Anton Jähn, dem Inhaber der gleichnamigen 1904 gegründeten Maschinenfabrik in Dreihansen. Er hatte noch zwei Brüder, Paul und Horst Häußler. Sein Vater, Gustav Häußler war Fleischermeister und hatte seine Fleischerei in der Rud.- Weberstr.1, ganz in der Nähe vom Marktplatz.
R. Häußler zusammen mit Tochter Uta
Nach seinem Tod, während des 1. Weltkrieges, wurde die Fleischerei an Gustavs Bruder Louis Häußler verkauft und die Mutter zog mit den Kindern nach Dreihansen, in die heutige Dittersdorfer Str. 10. Nachdem Rudolf Häußler 1937 heiratete wurde es dort zu eng und er wohnte mit seiner Familie ab 1939 im Haus von Richard Löps, heute Fam. Hecker am Lößnitzer Ski- Lift. Aus seiner Ehe mit Dora Häußler, geb. Schäfermeier gingen 7 Kinder hervor. Während des Krieges zog er mit seiner Familie in das Hintergebäude der Jähn- Fabrik, dort befindet sich jetzt die Werkstatt des Tischlermeisters Jan Häußler. Seine Tochter Uta ertrank leider bei einem tragischen Unglücksfall am 13.April 1943 im Mühlgraben der Dreihansner Schneidmühle. Ab Mitte der 1950er Jahre war das Zuhause im Haus von Gurken- Veit, heute Rud.- Weber-Str., gegenüber der Tankstelle Günther.
Rudolf Häußler besuchte das Lehrerseminar in Schneeberg. Da sein Vater Gustav nicht aus dem 1. Weltkrieg zurückkam, war das Geld knapp und Rudolf musste das Seminar verlassen. Er arbeitete in der Fabrik seines Großvaters zuerst im Büro, später dann als Eisenhobler. In den 1950er Jahren wechselte er zur "Wismut" und war bis zur Rente dort als Fördermaschinist tätig. Im Rentenalter arbeitete Rudolf Häußler noch im Auer Schlachthof als Kühlhausmaschinist. Er starb am 15.10.1975 an der Bergmannskrankheit.
L.W.