Der spektakuläre Flugzeugabsturz von Lößnitz

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Es war ein nebliger Frühjahrstag, dieser 6. April 1945, als gegen 10:15 Uhr  ein ohrenbetäubender Knall die Menschen in Lößnitz aufschrecken ließ. Was war passiert ?? Über den Lößnitzer Ortsteilen Dittersdorf und Dreihansen waren 2 amerikanische Bomber zusammendestoßen und abgestürzt. Die Ursachen des Zusammenstoßes, Sichtverhältnisse oder Pilotenfehler, sind bis heute nicht geklärt. Unvergessen sind aber die katastrophalen Folgen des Unglücks. Die Maschinen hatten zahlreiche Bomben an Bord, welche beim Zusammenstoß explodierten und die beiden Flugzeuge zerfetzten. Die Maschinen und ihre Bruchstücke flogen teilweise bis Niederaffalter und Kühnhaide. Ein Zeitzeuge, damals im Kindesalter und auf der Zwönitzer Straße wohnend, berichtet Folgendes:

"Wir hatten den gewaltigen Knall gehört, der den Boden erschüttern ließ, und sahen aus Richtung Dreihansen Rauch aufsteigen. Wenig später heulten Sirenen auf  und wir ahnten, daß etwas Schlimmes passiert sein mußte und rannten Richtung Dreihansen. Als wir an der Unglücksstelle in Dreihansen ankamen, waren dort schon viele Menschen versammelt und wir konnten sehen, wie aus dem Heckteil der abgestürzten Maschine die Leiche eines der Mitglieder der Bordbesatzung, ein farbiger US-Soldat, geborgen wurde. Dann wurden wir von inzwischen eingetroffenen Uniformierten weggejagt". 

Die anderen Besatzungsmitglieder wurden im Umkreis von 300 m tot geborgen, ihre Fallschirme hatten sich auf Grund der geringen Höhe nicht mehr geöffnet. Als sich der Nebel und die Qualmwolken einigermaßen gelichtet hatten, war das wahre Ausmaß der Katastrophe erkennbar. Das Fabrikgebäude der Firma Hofmann& Sohn (heute Eidam) war erheblich beschädigt worden. Von der Belegschaft, die sich in einen Luftschutzkeller zurückgezogen hatten, wurden 4 Menschen schwer verletzt, mehrere leicht.  Ein tschechischer Fremdarbeiter, der den Keller nicht aufgesucht hatte, wurde am Bahndamm tötlich getroffen. Ein russischer Fremdarbeiter wurde tot aus den Trümmern geborgen. Die benachbarte Jähnfabrik erlitt schwere Schäden im Dachbereich, die Bauerngüter Reimann und Günther wurden zum Teil zerstört. Trotz zahlreicher Fliegeralarme war Lößnitz  bis dato glimpflich davongekommen, umso trauriger dieser 6. April kurz vor Kriegsende. (BM)

 

 

 

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