Sommerwanderung 2015

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Sommerwanderung 2015 zur Dittersdorfer Höhe bei Einsiedel

 

20 Wanderfreunde waren der Einladung unseres Wanderleiters gefolgt und trafen sich bei schönem Sommerwetter am Samstag, den 29.8.um 8:30 Uhr am oberen Bahnhof in Lößnitz. Es war ursprünglich angedacht, mit der Erzgebirgsbahn nach Einsiedel zu fahren und von dort zu unserer Wanderung aufzubrechen. Das Risiko, auf Grund unvorhersehbarer Umstände den Zug Richtung Heimat am frühen Nachmittag zu verpassen und damit einen 2-stündigen Zwangsaufenthalt in Einsiedel in Kauf nehmen zu müssen, wollte der Wanderleiter nicht eingehen. Deshalb erfolgte die Fahrt nach Einsiedel per PKW und zeitgleich mit der Erzgebirgsbahn erreichten wir den dortigen Bahnhof. Hier begann unser Rundkurs, der uns zunächst durch Einsiedel führte. Einsiedel wurde um 1200 im Rahmen der deutschen Ostkolonisation als Waldhufendorf angelegt und 1284 erstmals urkundlich erwähnt. Über Jahrhunderte war Einsiedel landwirtschaftlich geprägt und im Besitz der Herren von Einsiedel, einer bedeutenden sächsischen Adelsfamilie. In der 2. Hälfte des 19.Jh. erfolgte mit der beginnenden Industrialisierung ein grundsätzlicher Wandel des Ortsbildes. Zahlreiche Strumpffabriken und Spinnereien entstanden und mit dem Anschluss an die Bahnlinie Chemnitz – Aue – Adorf im Jahre 1875 erfuhr Einsiedel einen weiteren Aufschwung. Heute sind u.a. erwähnenswert neben zahlreichen Kleinbetrieben die Brauerei, die nahegelegene Talsperre und das zwischen der Zwönitz und der Zschopau gelegene Waldgebiet, welches der Naherholung dient. Seit 1997 ist Einsiedel ein Stadtteil von Chemnitz und hatte vor der Eingemeindung zwischen 6000 und 7000 Einwohner. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass Einsiedel am 5.3.1945 durch anglo-amerikanische Bomber zu 93% zerstört wurde. Aber nun zurück zur Wanderung. Nachdem wir die Hauptstraße überquert hatten, ging es auf dem Dittersdorfer Weg steil bergan. Vorbei an schmucken Eigenheimen hatten wir nach ca. 20 Minuten den Einsiedler Wald erreicht und ein prächtiger schattenspendender Mischwald schuf trotz der Hitze angenehme Wanderbedingungen. Weiter ging es steil bergauf und bald gelangten wir auf eine unbewaldete Hochfläche. Von hier konnten wir bereits unser Wanderziel, die Dittersdorfer Höhe, mit der 1869 errichteten Station der Königlich Sächsischen Triangulation sehen. Imposant auch das nahegelegene Gipfelkreuz des Mühlberges. Auf ebenen und gut befestigten Feldwegen gelangten wir zur Dittersdorfer Höhe, wo eine erste größere Rast gemacht wurde. Die Dittersdorfer Höhe gewährt eine wundervolle Umschau, wobei der Blick über bunte Ortschaften, ausgedehnte grüne Wälder und die Erhebungen des Obererzgebirges schweift. Vorausgesetzt, die Fernsicht stimmt. Das war leider Gottes trotz schönen Sommerwetters nicht der Fall. Die im Süden befindlichen Erhebungen des Haß-, Fichtel- und Keilberges, des Scheibenberges und Bärensteines konnte man nur erahnen. Lediglich der Chemnitzer Talkessel im Norden mit den zahlreichen hellen Gebäuden der Neubaugebiete sowie der bunte Schornstein des Kraftwerkes waren deutlich auszumachen. Die Dittersdorfer Höhe gehört geografisch zur Erzgebirgs-nordrandstufe und wird von phyllitischen Schiefern des Ordovizium (vor 485 Mio Jahren entstanden) mit Quarziteinlagerungen aufgebaut. Diese waren zeitweise Gegenstand einer bescheidenen Schottergewinnung am Nordhang der Dittersdorfer Höhe, deren Spuren kaum noch erkennbar sind. Die Dittersdorfer Höhe erhebt sich auf 553 m NN (Höhenmarke Rathausportal Lößnitz 422 m NN). Von hier strebten wir nun Richtung NO dem nahegelegenem Waldgebiet zu, um dort auf bequemen schattigen Waldwegen zum Gasthof „Goldener Hahn“zu gelangen. Dieser denkmalgeschützte Gasthof liegt an der ehemaligen „via bohemica“, auf der früher das Salz aus der Gegend um Halle nach Prag gekarrt wurde. Den Goldenen Hahn gibt es seit 1738, damals hatte der Altenhainer Lehnrichter die Schankberechtigung für der Fuhrmanns- und Ausspanngasthof erhalten. 1798 wurde am Schankgebäude eine Schmiedewerkstatt errichtet. Im Hauptgebäude kann man wertvolle historische Gegenstände bewundern. Der Goldene Hahn ist für seine gute Küche bekannt und unsere Wanderfreunde konnten das nur bestätigen. Nachdem sich die Wanderer gestärkt hatten, erfolgte der Rückweg Richtung Einsiedel. Dieser war ausgesprochen angenehm, ging es doch über idyllische und gut begehbare Waldwege stetig bergab, vorbei an der Talsperre Einsiedel. Diese wurde von 1891 bis1893 erbaut und versorgt die Stadt Chemnitz mit Trinkwasser. Die Talsperre hat ein Fassungsvermögen von 360000 Kubikmeter, die Staumauer ist 20 m hoch. Nach Passieren der Talsperre wurden schon die ersten Häuser von Einsiedel sichtbar und wenig später endete die Runde am Bahnhof Einsiedel. Per PKW ging es zurück nach Lößnitz und gegen 15 Uhr fand eine schöne aber vor allem sehr interessante Wanderung ihr Ende. Sie wird allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben. In der nachfolgenden Bildergalerie sind nochmal alle Höhepunkte der Wanderung festgehalten.

BM

 

 

Bildergalerie

 


 

 

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