Gut zu Fuß und gut behütet durch die Bergstadt Lößnitz

Mit Eleganz durch die Bergstadt Lößnitz



Lößnitz: In der Lößnitzer Heimatstube haben in den vergangenen Wochen der Verein Lößnitzer Heimatfreunde e.V. mit Unterstützung der Stadt eine sehenswerte Ausstellung vorbereitet. Das Thema lautet: „Gut zu Fuß und gut behütet- mit Eleganz durch die Bergstadt Lößnitz“  
„Wir wollen die vielseitige Handwerkskunst in unserer Stadt in den Blickpunkt rücken“, erklärt Steffi Rathe, Vorsitzende der Lößnitzer Heimatfreunde. Vor zwei Jahren entstand bereits die Idee und nun ist alles liebevoll aufgebaut.
Doch die Ausstellung kann nicht wie geplant zum Weihnachtsmarkt öffnen. Gedulden müssen sich alle Interessierten vielleicht sogar bis zum Frühjahr. Ein Grund mehr, schon einmal die Vorfreude zu wecken. Einladend ist besonders das altehrwürdige Mobiliar. Es stammt aus dem Nachlass der Auer Goldschmiedemeisterin Lieselotte Böhme, die ihre letzten Lebensjahre bis zu ihrem Tode in Lößnitz verbrachte.
In einer Schublade verstaut, ziehen zahlreiche in der Stadt hergestellte Knöpfe genauso die Blicke auf sich, wie originelle Hüte und Zylinder aus Handfertigung auf Schränken und An Spiegeln. Lößnitz besaß die größte Hutfabrik Sachsens.  Die Haar- und Wollhutfabrik machte von 1782 bis 1889 von sich Reden. 1887 waren 100 Beschäftigte in Lohn und Brot. 1898 brannte die Fabrik jedoch völlig durch die Explosion einer Dampfmaschine ab und wurde nicht wieder aufgebaut.  Doch viele Erzeugnisse aus dem 19. Jahrhundert der Hutfabrikation überdauerten die Zeit und können nun in Augenschein genommen werden.  Ein Modell zeigt das Entstehen eines Hutes, für den man beispielsweise 300 Gramm Hasenhaare brauchte. Diese Modell und noch viele andere Exponate stellte Frank Puschbeck aus Aue ,als Dauerleihgabe zur Verfügung.Ein Schuster mit Stiefel und Stiefelknecht oder eine elegante Dame ziehen ebenfalls Blicke auf sich, sowie Strumpfwaren, die in Vitrinen zu bewundern sind oder Fahnen und Innungsladen.  Umrahmt wird die Ausstellung malerisch durch Werke von Roland Döhler. Der 81-jährige Lößnitzer hat seine Bilder über Lößnitz gern als Leihgabe zur Verfügung gestellt. „Sobald wir öffnen können, freuen wir uns auf viele kleine und große Besucher“, sagt Steffi Rathe und verrät, dass dann auch ein Film Premiere hat, der 500 Jahre Handwerksgeschichte lebendig werden lässt. Hier erinnern die „Jungen Stadtführer“ an Klöpplerinnen, Gerber, Weber, Tuchmacher, Schuhmacher, Hutmacher und viele andere traditionelle Handwerkskünste. Karina Kartach
 

 

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