Ein Stück Lößnitzer Industriegeschichte

B. Männel/ L. Walther, Verein Lößnitzer Heimatfreunde e.V.

Die Putzwollfabrikation spielte in der Lößnitzer Industriegeschichte eine bedeutende Rolle. In der Festzeitschrift anläßlich des 700-jährigen Jubiläums der Stadt Lößnitz im Jahre 1938 schreibt der damalige Chronist Hunger

"Schon ums Jahr 1858 hat ein Friedrich August Rothe in Lößnitz am oberen Graben die Herstellung von Putzwolle betrieben. Dieser Friedrich August Rothe brachte diese damals neue Industrie in den 50-er Jahren des vorigen Jahrhunderts nach unserer Stadt. Sein für die damaligen Verhältnisse beachtlicher Betrieb ist die Wiege der heute weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten Lößnitzer Putzwollindustrie. Alle heute bestehenden Firmen sind im Laufe der Zeit aus diesem Unternehmen hervorgegangen. Ein Nachfahre von Friedrich August Rothe übernahm die Tradition, die sich heute in einem Unternehmen mit über 100 Gefolgschaftsmitgliedern fortpflanzt, nämlich in der Firma Putzwollefabrik M. A. Rothe, Lößnitz".

In obengenannter Festzeitschrift erfolgte eine weitere Werbung für die Putzwollfabrik Meyer, die bereits 1863 gegründet wurde. Die Putzwollfabrikation spielte bis in die jüngste Zeit eine bedeutende Rolle in Lößnitz und jeder denkt bei dem Namen Putzwolle an die großen Fabrikanlagen an der Rudolf- Weber- Straße. Die Anfänge waren aber eher bescheiden. Ein Beispiel dafür ist in Lößnitz das Haus Nr. 17 im Hasenschwanz. In Möckel`s- Adressbuch von 1896 ist unter den Putzwollfabrikanten die Fa. C.W. Schiffner ( Inh. Christiane Caroline verw. Schiffner geb. Rothe) in der Chemnitzer Str.477 in Lößnitz aufgeführt. Kein Mensch vermutet, daß hier Ende des 19. Jh./Anfang 20. Jh. Putzwolle hergestellt wurde. Auf den Fotos sieht man den Zustand zu Zeiten der Produktion und den heutigen Zustand des Gebäudes. In dem schuppenartigen Anbau mit hoher Esse befand sich die Dampfwäscherei.
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